Resilienz-und Resilienz-Trainerausbildung
Bei diesem Vorhaben handelt es sich um ein Teilprojekt im Rahmen der neu entstehenden Nestwärme-Akademie. Der Schwerpunkt des Teilprojekts liegt auf der Schulung und Ausbildung von Ehrenamtlichen, die sich in Familien engagieren möchten, die schwer belastet sind. Die ein Familiensystem destabilisierenden Belastungen können unterschiedliche Ursachen haben, wie zum Bespiel die Pflege eines schwerstkranken Kindes oder durch Umstände bzw. Krisen, wie Arbeitsplatzverlust, Alter, zu pflegende Angehörige, Trennung oder Tod. Die Ausbildung orientiert sich an den Grundsätzen der Resilienzforschung und der 15-jährigen Inklusionsarbeit und Erfahrung von Nestwärme in der Entlastung von Familien mit schwerstkranken und -behinderten Kindern. Ein wichtiges Ziel der Nestwärme-Resilienzausbildung ist u.a. auch das im Regierungsbezirk Trier vorherrschende Defizit an Unterstützungskräften für belastete Familien anzugehen und dadurch einen spürbaren Beitrag zu einer inklusiveren Gesellschaft zu leisten.
Projektbeschreibung
Das Leben mit einem schwerstkranken Kind wird in der Gesellschaft schnell als Last definiert. Denn diese Familien können nicht mehr in einem bislang als normal definierten Rhythmus in der Gesellschaft funktionieren. Fakt ist und bleibt, dass die Familien extrem belastet sind, dennoch sehen sie ihr Kind nicht als Last. Nestwärme hat in seinen Projekten und in der Arbeit im Rahmen der inklusiven Kinderkrippe sowie in der Kinderkrankenpflege und Hospizarbeit erfahren, dass diese Menschen einen anderen Blick auf die Krisen des Alltags haben. Sie leben Werte wie Achtsamkeit, Gemeinschaft, Rücksichtnahme und Zeit besonders. So kann man heute sagen, Familien, die so belastet sind und eine Unterstützung bekommen, eine ganz besondere Widerstandkraft entwickelt haben uns einen besonderen Blick auf das haben, was im Leben wichtig ist.
Studien haben auch gezeigt, dass menschliche Entwicklung nur durch wirkliche Lernerfahrung in Gemeinschaft möglich ist. Es ist über die Jahre der Nestwärme Arbeit etwas ganz wunderbares geschehen: die Menschen, die sich in den Familien engagiert haben, haben ihr Leben verändert – hin zu mehr Bewusstheit und Achtsamkeit. Die Familien, die Nestwärme an ihrer Seite hatten, konnten Luft holen, fanden Rat und Betreuung und sind so in der Lage, ihr Kind und ihre Situation aus vollem Herzen wahrzunehmen.
Die Erkenntnis dieses Zusammenspiels ist die Basis für das Resilienz-und Resilienz-Trainer Projekt, indem nun pädagogisch, methodisch fundiert die jahrelangen Erfahrungen in ein entsprechendes Schulungsmodell für Familien übersetzt werden.
Die Belastbarkeit der Familien und Ehrenamtlichen kann auf diese Weise geschult und weiterentwickelt werden, so dass jeder, der an diesem Programm teilnimmt, sich in seiner individuellen krisenhaften Situation, nicht als „Last“, sondern als Gestalter und aktives Mitglied einer lernenden Gesellschaft fühlen und erleben kann.
Nestwärme wird in der Region Trier Seminare und Weiterentwicklungsangebote etablieren, um Familien in belasteten Situationen in die Lage zu versetzen, den Situationen, die sie lähmen und belasten, wie z.B. Unfälle, Arbeitsplatzverlust, Alter, familiäre Belastungen (pflegebedürftige Eltern oder Kinder), Elterndasein, Trennung und Tod zu begegnen und achtsam lösen zu können.
Mit diesem Programm tragen alle Beteiligten zur Gesellschaftsentwicklung für jeden Einzelnen bei und so kann Inklusion authentisch und durch die Betroffenen selbst gelebt werden.
Das Projekt soll in mehreren Stufen innerhalb von drei Jahren etabliert werden und ist mit den ersten Bausteinen bereits 2015 an den Start gegangen und wird von der Herbert und Veronika Reh Stiftung finanziell unterstützt.